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Figurenentwicklung mithilfe der Astrologie

Figurenentwicklung mithilfe der Astrologie

Was haben ein goldenes Vlies, Stier-Springen und Angelina Jolie gemeinsam?

Astrologie, Sternzeichen und Aszendent: Ein Blick in die Sterne

Die Astrologie ist eine faszinierende Praxis, die sich mit der Deutung von Himmelskörpern und deren Einfluss auf unser Leben beschäftigt. Doch was steckt hinter der Magie der Sternzeichen, und wie kann dieses uralte System in den kreativen Prozess des Romanschreibens einfließen? Seit Jahrhunderten versuchen Menschen, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln und Zusammenhänge zwischen den Positionen der Sterne und dem irdischen Leben zu verstehen. Sternzeichen bieten eine tiefere Einsicht in die Persönlichkeit, Verhaltensweisen und sogar Schicksale von Menschen, indem sie die Positionen der Sterne und Planeten zum Zeitpunkt ihrer Geburt betrachtet – und können somit als genialer Ausgangspunkt für die Figurenentwicklung genutzt werden. Oder auch um Dynamiken zwischen verschiedenen Figuren zu bereichern.

Im Folgenden bekommst du einen Überblick, was sich hinter den zwei zentralen Elementen in der Astrologie, den Sternzeichen und dem Aszendent, verbirgt.

Die Sternzeichen

Die Sternzeichen sind die zwölf Abschnitte des Tierkreises, die in einem bestimmten Zyklus durch den Himmel wandern und im Geburtsmoment eines Menschen eine besondere Bedeutung erlangen. Diese Sternzeichen sind in der westlichen Astrologie die bekanntesten und jeder Mensch gehört einem bestimmten Sternzeichen an, je nachdem, wann er geboren wurde. Jedes Sternzeichen bringt eine Reihe von Eigenschaften und Charakterzügen mit sich, die als allgemeine Tendenzen in der Persönlichkeit eines Menschen interpretiert werden.

  1. Widder (21. März – 19. April) – Der Mutige, Führer und Abenteurer
  2. Stier (20. April – 20. Mai) – Der Bodenständige, der Sinnliche
  3. Zwillinge (21. Mai – 20. Juni) – Der kommunikative, vielseitige Denker
  4. Krebs (21. Juni – 22. Juli) – Der fürsorgliche, gefühlsbetonte Mensch
  5. Löwe (23. Juli – 22. August) – Der charismatische, stolze Anführer
  6. Jungfrau (23. August – 22. September) – Der analytische, detailverliebte Perfektionist
  7. Waage (23. September – 22. Oktober) – Der ausgleichende, diplomatische Ästhet
  8. Skorpion (23. Oktober – 21. November) – Der leidenschaftliche, tiefgründige Suchende
  9. Schütze (22. November – 21. Dezember) – Der optimistische, abenteuerlustige Philosoph
  10. Steinbock (22. Dezember – 19. Januar) – Der disziplinierte, zielstrebige Macher
  11. Wassermann (20. Januar – 18. Februar) – Der visionäre, unabhängige Denker
  12. Fische (19. Februar – 20. März) – Der einfühlsame, kreative Träumer

Jedes dieser Zeichen wird von einem Planeten regiert, und die Stellung der Sonne in einem dieser Zeichen zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen soll charakteristische Eigenschaften bestimmen. Während für viele Menschen die Astrologie eine Art Spiegelbild ihrer inneren Welt ist, sehen andere sie als eine Möglichkeit, tiefer in die Psychologie von Beziehungen und Persönlichkeiten einzutauchen. Wer beispielsweise unter dem Sternzeichen Löwe geboren wurde, könnte als selbstbewusst, kreativ und voller Energie beschrieben werden, während ein Krebs als emotional, fürsorglich und intuitiv gilt.

Der Aszendent

Der Aszendent oder „Rising Sign“ ist das Zeichen, das zum Zeitpunkt der Geburt am östlichen Horizont aufgeht. Er repräsentiert die Art und Weise, wie wir uns der Welt zeigen, also unsere äußere Erscheinung, unser Verhalten und die Art, wie wir in neuen Situationen wahrgenommen werden. Der Aszendent beeinflusst also nicht nur die äußere Wahrnehmung, sondern auch, wie wir auf andere Menschen wirken und uns im sozialen Kontext verhalten.

Während das Sternzeichen das „innere Wesen“ eines Menschen beschreibt, ist der Aszendent eher die „äußere Maske“. Er kann also ganz andere Eigenschaften zur Geltung bringen als das Sternzeichen, was dazu führen kann, dass Menschen mit dem gleichen Sternzeichen sehr unterschiedlich wirken. Zum Beispiel könnte jemand mit dem Sternzeichen Jungfrau, aber einem Aszendenten in Löwe, selbstbewusster und extrovertierter auftreten als jemand, dessen Aszendent in einem ruhigeren Zeichen wie Fische liegt.

Der Aszendent wird durch den genauen Zeitpunkt und Ort der Geburt berechnet. Er verändert sich etwa alle zwei Stunden, weshalb eine präzise Geburtszeit notwendig ist, um den Aszendenten genau zu bestimmen.

Der Zusammenhang zwischen Sternzeichen und Aszendent

Der Sternzeichen-Aszendent-Kombination kann man eine tiefere Bedeutung beimessen. Oft wird gesagt, dass der Aszendent die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die das Sternzeichen vorgibt, entweder verstärken, abschwächen oder verändern kann. Wenn etwa das Sternzeichen eine eher ruhige Persönlichkeit beschreibt, könnte der Aszendent in einem feurigen Zeichen wie Widder dazu führen, dass diese Person dennoch dynamisch und durchsetzungsfähig wirkt.

Ein Beispiel: Jemand, der unter dem Sternzeichen Skorpion geboren wurde, wird oft als tiefgründig, intensiv und geheimnisvoll beschrieben. Ein Aszendent in Zwillinge könnte jedoch dazu führen, dass diese Person sehr gesellig und kommunikativ ist – Eigenschaften, die nicht sofort mit dem Skorpion in Verbindung gebracht werden.

Weitere Faktoren in der Astrologie

Neben dem Sternzeichen und dem Aszendenten gibt es noch viele weitere Aspekte der astrologischen Analyse, wie z.B. den Mondzeichen, die Planetenkonstellationen und die Häuser, in denen die Planeten stehen. All diese Faktoren zusammen bieten eine detaillierte Karte des „Kosmos eines Menschen“ und ermöglichen eine noch tiefere Einsicht in die Persönlichkeitsstruktur und Lebensreise eines Menschen.

Die Ursprünge der Sternzeichen lassen sich bis zu den Babyloniern zurückverfolgen, die bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. die ersten astrologischen Systeme entwickelten. Sie beobachteten die Bewegungen der Sterne und Planeten und ordneten ihnen bestimmte Eigenschaften und Schicksale zu. Diese frühen Astronomen teilten den Himmel in zwölf Abschnitte, die später als die Tierkreiszeichen bekannt wurden.

Jedes Sternzeichen ist mit einer Vielzahl von Mythen und Legenden verbunden, die oft aus der griechischen und römischen Mythologie stammen. Zum Beispiel steht das Zeichen Widder (Aries) für den goldenen Widder, der in der griechischen Mythologie eine zentrale Rolle in der Geschichte von Jason und den Argonauten spielt. Der Stier (Taurus) wird oft mit dem Gott Zeus in Verbindung gebracht, der sich in einen Stier verwandelte, um Europa zu entführen.

Die Zwillinge (Gemini) symbolisieren die Zwillingsbrüder Castor und Pollux, während der Krebs (Cancer) mit der Krebsgeschichte von Herkules verbunden ist. Jedes Zeichen erzählt eine eigene Geschichte, die nicht nur die Eigenschaften des Zeichens widerspiegelt, sondern auch tiefere menschliche Erfahrungen und Archetypen verkörpert.

Die Rolle der Astrologie im kreativen Prozess

Für SchriftstellerInnen ist die Astrologie eine faszinierende Quelle der Inspiration. Die Idee, dass jedes Sternzeichen eigene, charakteristische Eigenschaften hat, kann AutorInnen helfen, komplexe und facettenreiche Charaktere zu erschaffen, die tief in ihrer Persönlichkeit verwurzelt sind. Besonders bei der Entwicklung von Romanfiguren bietet die Astrologie eine Möglichkeit, individuelle Eigenheiten und Verhaltensweisen zu entwickeln, die den Charakteren Leben einhauchen und die Geschichte vorantreiben.

Stell dir vor, du schreibst einen Roman und möchtest einen Charakter entwickeln, der sowohl unabhängig als auch visionär ist – ein klassischer Wassermann. Dieser Charakter könnte eine unerklärliche Gabe für innovative Ideen, aber gleichzeitig Schwierigkeiten haben, sich in die gesellschaftlichen Normen einzufügen. Vielleicht steht dieser Charakter vor einer großen Entscheidung, die sein Leben und das der anderen dramatisch verändern wird. Dies lässt sich wunderbar mit den astrologischen Eigenschaften eines Wassermanns kombinieren.

Auf der anderen Seite könnte ein Charakter im Zeichen des Stiers eine bodenständige, stabile Rolle in der Geschichte spielen. Vielleicht ist dieser Charakter ein treuer Freund oder ein Familienmitglied, das nicht nur für andere sorgt, sondern auch für sein eigenes Wohlbefinden kämpft. Der Stier könnte das perfekte “Gegengewicht” zu einem impulsiven Widder oder einem melancholischen Skorpion darstellen.

Die Sternzeichen als Werkzeug für tiefergehende Konflikte und Beziehungen

Astrologie kann nicht nur dazu beitragen, einzelne Charaktere zu entwickeln, sondern auch die Dynamik zwischen verschiedenen Figuren zu bereichern. Wenn man die Beziehungen zwischen den Sternzeichen betrachtet, kann man feststellen, dass manche Zeichen besonders harmonisch zusammenarbeiten, während andere mit Herausforderungen und Konflikten kämpfen. Ein Widder und ein Krebs mögen sich beispielsweise in der Praxis schwertun, da der Widder oft nach vorne prescht, während der Krebs ein sensibler, fürsorglicher Mensch ist. Andererseits könnten ein Zwilling und ein Wassermann eine besonders aufregende und anregende Verbindung eingehen, da beide Zeichen für ihre intellektuelle Neugier und ihren Drang nach Freiheit bekannt sind.

Diese astrologischen Gegensätze und Gemeinsamkeiten können nicht nur helfen, den Verlauf einer Geschichte zu bestimmen, sondern auch Konflikte und Spannungen zwischen den Figuren aufzuzeigen. Indem man astrologische Merkmale in die Charakterentwicklung einfließen lässt, kann der Autor auf subtile Weise tiefergehende emotionale und zwischenmenschliche Themen behandeln.

Astrologie und das Romanschreiben: Ein Schlüssel für Kreativität

Die Astrologie liefert nicht nur eine reiche Quelle für die Charakterentwicklung, sondern auch eine Möglichkeit, dem Roman schreiben Struktur und Tiefe zu verleihen. Die Sternzeichen sind mehr als nur ein Werkzeug zur Beschreibung von Persönlichkeiten; sie eröffnen eine Perspektive, wie sich Menschen und ihre Beziehungen in einer sich ständig verändernden Welt gestalten. Indem man die Eigenschaften der Sternzeichen einfließen lässt, können Schriftsteller komplexe, vielfältige Charaktere schaffen, deren Handlungen und Entscheidungen sich durch die astrologischen Einflüsse erklären und weiterentwickeln lassen.

Die astrologische Symbolik kann dem Schreiben auch eine mystische Dimension verleihen. So könnten die Sternzeichen nicht nur als metaphorische Darstellungen von Charakteren dienen, sondern auch als Sinnbilder für die Themen der Geschichte selbst. Ein Widder könnte zum Beispiel in einem Abenteuerroman den heroischen Streiter darstellen, der gegen alle Widrigkeiten kämpft, während ein Skorpion in einem Thriller als undurchschaubarer, geheimnisvoller Gegenspieler fungieren könnte.

Die Autorin Marah Woolf mit ihrer Trilogie Zodiac-Chroniken nimmt die Sternzeichen als Inspiration und hat das ganze Thema in der Buchserie aufgegriffen. Sowohl die Charaktere der Romane als auch die Weltenbildung basieren auf dem Wissen um die Astrologie. Falls du mit dem Gedanken spielst es ebenfalls für deinen Roman zu nutzen, findest du in der Trilogie ein hervorragendes Recherchebeispiel.

Eine Reise zu sich selbst

Die Astrologie kann ein spannendes Werkzeug sein, um mehr über sich selbst und die Welt um einen herum zu erfahren. Sie zeigt uns, wie wir uns selbst erleben und wie wir von anderen wahrgenommen werden, und hilft uns dabei, die verschiedenen Dimensionen unserer Persönlichkeit zu verstehen. Obwohl die Wissenschaft hinter der Astrologie umstritten ist, bietet sie viele Menschen eine wertvolle Orientierung und die Möglichkeit, sich selbst und ihre Mitmenschen besser zu begreifen.

Die Astrologie und ihre Sternzeichen bieten nicht nur interessante Perspektiven für die Selbstreflexion und das tägliche Leben, sondern auch einen reichen Fundus für kreative Prozesse, wie das Schreiben von Romanen. Sie ermöglichen es uns AutorInnen, tiefere, vielschichtige Charaktere zu entwickeln und deren Verhaltensweisen auf eine originelle und strukturierte Weise zu erklären. Indem die Sterne als inspirierende Quelle genutzt werden, lassen sich Geschichten erschaffen, die sowohl emotionale Tiefe als auch astrologische Symbolik in sich tragen – Geschichten, die die Sterne in unserem Alltag lebendig werden lassen.

Ob du nun in den Sternen das Schicksal siehst, einfach ein bisschen Spaß an den Interpretationen hast oder sie konkret für deine Figurenentwicklung nutzt – die Astrologie lädt dazu ein, in die unendlichen Weiten des Universums und der menschlichen Psyche einzutauchen.

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