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Entwicklung von Romanfiguren: Weibliche Archetypen – Teil 3

Der weibliche Archetyp der Magierin

In diesem Artikel stellen wir euch weitere weiblichen Archetypen vor. Was ist ein Archetyp? Ein Archetyp beschreibt universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden werden. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, diese zu bestimmen, beschreiben und abzugrenzen. Du kannst die vorgestellten Archetypen daher als hilfreiche Denkanstöße für die Entwicklung deiner Charaktere betrachten. Die Reise in die Welt der Archetypen wird dich als Autor:in beflügeln, deine Figuren weiter zu formen und besser zu verstehen. Jeder Archetyp hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sie in sich vereinen oder stärker/schwächer hervortreten können.

Viel Spaß beim Spiel mit den verschiedenen Archetypen und dem Verbinden verschiedener Aspekte miteinander.

Die Partnerin | Die Herrscherin | Die Magierin

Die Partnerin

Wer ist die Partnerin?

Die Partnerin ist teamfähig, beste Freundin und repräsentiert Partnerschaft auf Augenhöhe. Sie hilft zu verstehen und Win-win-Situationen zu kreieren. Sie liebt es zu kommunizieren und trägt mit ihrer Offenheit und Ehrlichkeit zur gemeinsamen Einsicht und zum Verständnis bei. Ihr Auftrag ist es, zu vermitteln und so Verbindungen zu schaffen.

Wie du die Partnerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie führt einen bewussten und klaren Dialog mit sich selbst (die Stimmen aus Kindheit und Jugend hat sie verinnerlicht)
  • Dein Charakter pflegt eine stabile und loyale Beziehung zu ihrer besten Freundin
  • Sie findet einen Partner, mit dem sie gemeinsame Ziele, Wünsche und Werte teilt
  • Sie lernt sich lösungsorientiert und kompromissbereit in Konflikten zu verhalten
  • Deine Figur unterwirft ihr Leben ihrem Partner und ist von ihm abhängig
  • Nähe und Partnerschaft lässt sie nicht zu aus Angst vor Abhängigkeit
  • Sie lügt und intrigiert, um ihren Partner in Schach zu halten

Verkörperung der Partnerin

Simone de Beauvoir

Simone verkörpert den Archetypen der Sinnlich-Kreativen und der Wilden, aber sie war auch Partnerin von Jean-Paul Satre. Sie zog ein freigeistiges und künstlerisch schaffendes Leben einem „anständig-bürgerlichen“ Leben vor. Als sie Jean-Paul begegnete, entwickelte sich eine Freundschaft, eine berufliche Zweckgemeinschaft und schließlich eine Partnerschaft. Mit Anfang 20 schworen sie sich, dass ihre Partnerschaft immer vorrangig sein soll, sie aber dennoch offen für andere Erfahrungen sein dürfen und sich immer die Wahrheit sagen würden.

Michelle Obama

Sie wurde als First Lady an der Seite von Barack Obama bekannt. Sie ist in den USA in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und hat mit Fleiß und Disziplin 1988 an der Harvard University ihr Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen. In einer renommierten Anwaltskanzlei lernte sie ihren Ehemann Barack Obama kennen. Während seiner Amtszeit als Präsident stand sie ihm stets zur Seite und hielt ihm familiär, gesellschaftlich und in politischen Belangen den Rücken frei. (Zum Instagram Profil von Michelle Obama @michelleobama)

Andrea Lindau

Andrea Lindau ist Mensch, Frau, Mutter, Hebamme. Seit 1998 ist sie verheiratet mit Veit Lindau. Gemeinsam mit ihm leitet sie die Life Trust Holding GmbH und die humantrust GmbH, den Stiftungsrat der ichliebedich-Stiftung. Als Partnerin auf Augenhöhe unterstützt sie ihren Mann, hält ihm den Rücken frei und hilft liebevoll bei Auftritten, den gemeinsamen Unternehmen, beim Bücher schreiben usw. Dabei vergisst sie sich selbst nicht: Sie leitet die Frauen Lounge und ist für tausenden Frauen ein inspirierendes Vorbild und schreibt Bücher. (Zum Instagram Profil von Andrea Lindau @andrea.lindau)

Die Herrscherin

Wer ist die Herrscherin?

Die Herrscherin besitzt eine Souveränität, mit der sie auf natürliche Art und selbstverständliche Weise über ihr Leben regiert. Ihre Kraft ist klar und fest in ihr selbst verankert. Sie weiß um ihre Stärken und Fähigkeiten, aber auch um ihre Schwächen. Sie schafft Klarheit und Struktur, behält den Überblick und weiß, wie sie andere in die Eigenverantwortung schickt. Sie beeindruckt mit Autorität, klarer Stärke und souveränem Auftreten.

Wie du die Herrscherin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie erlangt Klarheit, was sie mit ihrem Leben machen möchte und handelt danach
  • Dein Charakter ist charismatisch und unterstreicht ihre Wirkung mit einem gepflegten und stilsicheren Auftreten
  • Sie beginnt verantwortungsvoll zu denken und für sich einzustehen
  • Sie lernt als CEO, wie sie verwaltet, delegiert und führt
  • Mit Begeisterung entwickelt sich deine Figur stetig selbst persönlicher weiter
  • Sie ist herrschsüchtig und will andere kontrollieren
  • Sie macht sich selbst zu viel Druck, um ihr Ideal zu erreichen
  • Deine Romanfigur hat keine Vision und ist nicht mit dem Herzen bei dem, was sie macht

Verkörperung der Herrscherin

Daenerys Targaryen aus „Game of Thrones“ von George R.R. Martin

Als letzte lebende Nachfahrin des gestürzten Königs Aerys II. ist Daenerys Targaryen sehr ehrgeizig und machtbewusst. Sie sieht sich als die einzig legitime Herrscherin über alle sieben Königreiche von Westeros und ist fest entschlossen, eines Tages die Hauptstadt Königsmund zu erobern, um den Eisernen Thron zu besteigen. Mit Geschick und Raffinesse gewinnt sie immer mehr Einfluss und Macht. Nach traumatischen Erfahrungen schlägt ihr Machthunger nach Herrschaft aber ihren Sinn für Gerechtigkeit und Güte. Schlussendlich wird sie von ihrem Liebhaber getötet.

Beyonce

Ihr Beispiel zeigt, was passiert, wenn die Sinnlich-Kreative auf die Herrscherin trifft. Großartige Musik, Filme, Welttourneen und Alben hat die afroamerikanische Sängerin bereits kreiert. Mit viel Hingabe und Liebe zum Detail weiß sie sehr genau, welche Wirkung sie erzielen möchte. Sie versteht es, ihre Vision in die Realität umzusetzen. Sie leitet ihr Team, ihre Tänzer und die Menschen an ihrer Seite an, begeistert sie von ihrem Schaffen und inspiriert damit Millionen von Menschen auf der Welt. (Zum Instagram Profil von Beyonce @beyonce)

Die Magierin

Wer ist die Magierin?

Sie hat viele Namen: Magierin, Hexe, Heilerin, Priesterin, Weise und Wissende. Sie ist faszinierend, fremd und verunsichernd. Ihre Kraft scheint nicht von dieser Welt zu sein, und doch ist sie es, die die Welten verbindet und verbunden mit der eigenen Göttlichkeit den Lebensfaden spinnt. Die tiefe Verbindung zu ihrer ureigenen Spiritualität lebt sie auf persönliche und individuelle Weiße aus.

Wie du die Magierin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Deine Romanfigur macht eine spirituelle/religiöse/philosophische Erfahrung
  • Sie verlässt sich auf ihre innere Stimme und lässt sich von ihr leiten
  • Dein Charakter hat eine schwere Krankheit und heilt sich selbst mit Schattenarbeit
  • Sie durchläuft die Zyklen des weiblichen Lebens: die junge Frau mit der ersten Menstruation, die erwachsene Frau mit ihrer Schöpfungskraft und die ältere Frau als Inbegriff von Erfahrung und Weisheit
  • Deine Figur macht einen Lebenswandel durch und schafft sich Rituale und Handlungen, die sie beim Erschaffen ihres neuen Lebens unterstützen
  • Sie begibt sich auf eine Sinnsuche
  • Sie hat Angst vor Verfolgung und Bestrafung
  • Dein Charakter ist in einen Kult geraten
  • Sie verdrängt ihre Traumata und verliert die Realität aus den Augen
  • Ihre Moral und Ethik gehen verloren und sie dient der dunklen Macht

Verkörperung der Magierin

Teal Swan

Teal ist eine international anerkannte spirituelle Lehrerin und einflussreiche neue Stimme im Bereich der Metaphysik. Sie wurde mit übersinnlichen Fähigkeiten geboren. Teal wurde als Kind und Jugendliche schwer missbraucht. Nachdem ihr die Flucht gelungen war, ließ sie sich auf einen Prozess der Heilung und Transformation ein. Über Online-Medien, Publikationen und Workshops gibt sie ihr Wissen an Menschen weiter, die Vergebung, Glück, Freiheit und Selbstliebe finden wollen. (Zum Instagram Profil von Teal Swan @tealswanofficial)

Hildegard von Bingen

Sie wurde 1098 im heutigen Rheinland-Pfalz geboren. Als Kind kam sie zur religiösen Erziehung ins Kloster. Mit ihren Erkenntnissen über menschliche Gesundheit, den Ursachen von Krankheiten und ganzheitlicher Heilkunst in Verbindung mit Ernährung, Pflanzenheilkunde, Körperanwendungen und geistiger Gesundheit prägte sie das damalige Weltbild. Sie beeindruckte die Menschen mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Klarheit. Ihre Visionen hatte sie direkt von Gott erhalten.

Claire Fraser aus „Outlander“ von Diana Gabaldon

Claire wird 1918 geboren und landet durch eine Zeitreise im Schottland des Jahres 1743. Als Krankenschwester und mit dem Wissen aus dem 20. Jahrhundert und über Pflanzenheilkunde wird sie schnell für eine Hexe oder Magierin gehalten. Mit ihren modernen Ansichten und ihrer Besserwisserei, die sich nicht nur auf die Medizin, sondern auch auf das gesellschaftliche Leben beziehen, bringt sie sich immer wieder in Schwierigkeiten mit Männern. Mit ihrem Mann Jamie führt sie ein abenteuerliches Leben und rettet als Heilerin vielen Menschen das Leben.

Das war schon unser Artikel, zum Thema weibliche Archetypen und wie du sie für die Entwicklung deiner Buchfiguren verwenden kannst. Natürlich gibt es noch mehr Typen, aber mit diesen hast du schon eine gute Grundlage, um weiterzumachen. Archetypen sind ein sehr mächtiges Werkzeug, um tiefgründige und glaubhafte Buchfiguren zu entwickeln und wir hoffen, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat. Falls du noch mehr Tipps für die Entwicklung deiner Buchfiguren und grundsätzlich zum Roman schreiben haben möchtest, dann melde dich am Wortreich Campus an. Wir freuen uns, dich am Campus begrüßen zu dürfen!

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Entwicklung von Romanfiguren: Weibliche Archetypen – Teil 2

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In diesem Artikel stellen wir euch weitere weiblichen Archetypen vor. Was ist ein Archetyp? Ein Archetyp beschreibt universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden werden. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, diese zu bestimmen, beschreiben und abzugrenzen. Du kannst die vorgestellten Archetypen daher als hilfreiche Denkanstöße für die Entwicklung deiner Charaktere betrachten. Die Reise in die Welt der Archetypen wird dich als Autor:in beflügeln, deine Figuren weiter zu formen und besser zu verstehen. Jeder Archetyp hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sie in sich vereinen oder stärker/schwächer hervortreten können.

Viel Spaß beim Spiel mit den verschiedenen Archetypen und dem Verbinden verschiedener Aspekte miteinander.

Die Sinnlich-Kreative | Die Wilde | Die Fürsorgliche

Die Sinnlich-Kreative

Wer ist die Sinnlich-Kreative?

Die Sinnlich-Kreative schafft es, ihr Gegenüber in den Bann zu ziehen. Ihr Sein und Wirken sind von sinnlicher Natur. Sie besitzt eine faszinierende Ausstrahlung und ist inspirierende Muse und Künstlerin zugleich. Man möchte ihre Essenz in sich aufnehmen, sich an ihr betrinken, sich von ihr erretten lassen, sie gefangen nehmen und verehren, sie besitzen und nur für sich allein haben.

Wie du die Sinnlich-Kreative in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie erlaubt sich ihre natürliche und unschuldige Entdeckungsfreude zurückzuholen und isst, riecht, fühlt und hört mit Bewusstheit
  • Sie entdeckt ihre eigene Sexualität, ohne sich von gesellschaftlichen Vorstellungen beschämen zu lassen
  • Deine Figur hat eine sinnliche Schönheit und eine charismatische Ausstrahlung
  • Sie erschafft und kreiert und drückt sich mit ihrer Kunst aus
  • Sie ist sie selbst und inspiriert damit andere sich authentisch zu zeigen
  • Sie hat mit Neid und Missgunst von anderen Frauen zu kämpfen
  • Deine Figur kennt nicht die Grenze zwischen Genuss und Maßlosigkeit
  • Sie wurde missbraucht und versucht über eine Essstörung die Kontrolle über ihren Körper zurückzuerlangen
  • Sie manipuliert mit ihrer Sinnlichkeit

Verkörperung der Sinnlich-Kreativen

„We are born sensuous, we become erotic.“

Esther Perel

Ein paar weitere Gedanken zur Sinnlich-Kreativen:

Die weibliche Lust und Erotik wurden in den vergangenen Zeiten unglaublich vernachlässigt. Die Verführungskunst der Frauen ließ Männer und Frauen schwach werden. Aus dem Blickwinkel der männlich dominierten Religionen, Sitte und Moral gesehen, machte das die Männer schwach und somit unbrauchbar. Zur Kontrolle und Aufrechterhaltung patriarchaler Strukturen wurde das Frausein auf Anpassung, Dienen und gefügiges Muttersein reduziert. Frauen befreien sich zunehmend von der Rolle der Unterdrückten, dennoch sind die Auswirkungen tief im weiblichen Kollektiv präsent.

Mata Hari

Mata Hari war eine atemberaubende Schönheit und bewegte sich grazil und sinnlich. Mit neuen und exotischen Tänzen faszinierte sie das Publikum der berühmten Varietés in Paris. Sie wurde Inbegriff der exotischen Verführung und erlangte unsterblichen Ruhm. Sie hatte zahlreiche Affären und man munkelt, dass sie im ersten Weltkrieg als Doppelagentin tätig war.

Alexa Demie

Alexa Demi ist eine amerikanische Schauspielerin und Sängerin mit lateinamerikanischen Wurzeln. Schon in ihrer Schulzeit hat sie ausgefallene Sonnenbrillen designt und damit großen Erfolg gefeiert. In der Serie Euphoria verkörpert sie in ihrer Rolle als „Maddy“ ein perfektes Beispiel für die Sinnlich-Kreative in jungen Jahren. Vor allem die Schattenaspekte dieses Archetyps und die Reaktionen der Gesellschaft auf die Sinnlich-Kreative werden eindrucksvoll porträtiert. (Zum Instagram Profil von Alexa)

Zendaya

Die amerikanische Schauspielerin und Sängerin versteht es sehr gut, die unterschiedlichen Archetypen in ihr Leben zu integrieren. Meist ist sie eher lässig und entspannt, aber für Auftritte auf dem Roten Teppich oder Werbekampagnen schlüpft sie vollkommen in die Rolle der Sinnlich-Kreativen. Sie genießt diesen Archetypen sichtlich und ist vollkommen präsent. Ihrer Natürlichkeit und Authentizität kann man sich kaum entziehen. Sie ist nicht nur selbst Muse von Modedesignern, sie hat ihre eigenen Modekollektionen und ist Produzentin von Serien und Filmen. (Zum Instagram Profil von Zendaya)

Die Wilde

Wer ist die Wilde?

Sie ist eine spontane und energiegeladene Frau, die sich nicht der Norm und den Konventionen beugt. Sie sprüht vor lauter Lebenslust; wenn sie abgelehnt wird oder ihr Grenzen gesetzt werden, dann lacht sie nur. Sie weiß, dass die anderen gerade etwas ziemlich Aufregendes verpassen. Unangepasst und somit unberechenbar ist sie eine Gefahr für bestehende Strukturen und kann das konventionelle gesellschaftliche Alltagsleben stören.

Wie du die Wilde in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie lebt authentisch und folgt ihrer Intuition und inneren Stimme
  • Mit ihr hat man Spaß, sie lacht gern – auch über sich und andere
  • In ihr pulsiert die Lebenskraft
  • Sie rebelliert gegen das System/die Gesellschaft/Normen
  • Deine Figur macht worauf sie Lust hat, auch in den Bereichen Schönheit, Erotik und Sexualität
  • Deinem Charakter fehlen die Wurzeln und sie ist oberflächlich und egozentrisch
  • Sie ist nur unangepasst, um unangepasst zu sein
  • Sie bringt sich und andere durch ihre Unbedachtheit in Gefahr

Verkörperung der Wilden

Lilith

Der Legende nach war Lilith Adams erste Frau und wurde ebenso wie er von Gott selbst geschaffen. Sie war ihrem Mann ebenbürtig und so verhielt sich auch. Sie blieb sich und ihrem Herzen treu und verließ nach Auseinandersetzungen mit Adam und Ermahnungen Gottes das Paradies. Viele Mythen und teilweise widersprüchliche Informationen lassen sich über sie finden. Lilith war eigenständig und hat ihren Willen frei ausgelebt.

Lady Gaga

Lady Gaga ist eine amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Mit schrillen Kostümen, schräge Outfits, Liedern und Performances verkörpert sie die Wilde perfekt. In vielen Jahren harter Arbeit hat sie es sich erarbeitet zu sagen und zu tun, was sie will. (Zum Instagram Profil von Lady Gaga)

Katniss Everdeen aus „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins

Katniss lebt mit ihrer Schwester und Mutter in Distrikt 12. Seit dem Tod des Vaters ernährt sie als Jägerin die Familie. Um ihre Schwester zu retten, meldet sich Katniss freiwillig an den Hungerspielen teilzunehmen – was einem Todesurteil gleichkommt. Mit ihrem Mut und entschiedenem Handeln gewinnt sie die Hungerspiele und wird als „Spotttölpel“ das Zeichen des Widerstands gegen das regierende Regime. (Zum Buch auf Amazon)

Die Fürsorgliche

Wer ist die Fürsorgliche?

Der Fürsorglichen liegen andere – Menschen, Tiere, Orte, Plätze, ja sogar Objekte – am Herzen. Sie ist empathisch und erfasst den Gemütszustand und die Bedürfnisse anderer Menschen aber auch ihrer eigenen. Sie weiß sich selbst zu spüren, zu nähren, gutes zu tun und gütig zu sein. Da sie selbst durch schwere Zeiten gegangen ist, kennt sie den Schmerz, den Wunden verursachen und kann helfen, diese zu heilen und in Stärke zu transformieren.  Sie ist liebevoll, umsichtig und bedenkt Nachhaltigkeit.

Wie du die Fürsorgliche in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Deine Figur lernt sich selbst wahrzunehmen und die eigenen Bedürfnisse und Empfindungen anzunehmen
  • Sie lebt ihre innerste Bedürfnisse wie Deep Talk mit einer Freundin aus, macht Reisen, sucht sich eine sichere Arbeitsstelle, sucht leichte Unterhaltung usw.
  • In ihrer Kindheit hat dein Charakter nicht viel Liebe erfahren, nun lernt sich selbst zu bemuttern und ihr inneres Kind zu heilen
  • Sie kümmert sich um ihr Kind
  • Sie hat einen Job, bei dem sie pflegt, betreut und versorgt (es kann sich neben Menschen und Tieren auch um Projekte und Lebensbereiche handeln)
  • Sie stärkt die Gemeinschaft mit anderen Frauen und baut einen mächtigen Zirkel auf
  • Sie will jedem und allen helfen und vernachlässigt sich selbst
  • Deine Figur fühlt und handelt wie ein „ewiges Opfer“
  • Sie ist kaltherzig

Verkörperung der Fürsorglichen

Fürsorglichkeit ist ein tiefes und zentrales Bedürfnis unseres Wesens.

Maria Montessori

Maria wurde 1870 in Italien geboren. In ihrem Studium fokussierte sie sich auf Kinderheilkunde und war bei ihren Praktika in einer Kinderpsychiatrie tief erschüttert von der Vernachlässigung, die die Kinder dort erfuhren. Nach vielen weiteren Jahren des Studiums sammelte sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen und gründete die Montessori-Methode, welche die Bedürfnisse des Kindes, seine Würde und Individualität in der Entwicklung in den Mittelpunkt stellte. Noch heute unterrichtet man an Montessori-Schulen in ganz Europa nach ihren Methoden.

ALisa Starkweather

Alisa setzt sich für die Heilung der Weiblichkeit und das Wachstum der gIobalen Schwesternschaft ein. Ihre Vision mit dem „Red Tent Movement“ ist es, dass überall auf der Welt eine Möglichkeit für Mädchen und Frauen besteht, sich zu treffen, auszutauschen und zu unterstützen. (Mehr über ALisa und ihre Arbeit erfahren)

Das war schon unser Artikel, zum Thema weibliche Archetypen und wie du sie für die Entwicklung deiner Buchfiguren verwenden kannst. Natürlich gibt es noch mehr Typen, aber mit diesen hast du schon eine gute Grundlage, um weiterzumachen. Archetypen sind ein sehr mächtiges Werkzeug, um tiefgründige und glaubhafte Buchfiguren zu entwickeln und wir hoffen, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat. Falls du noch mehr Tipps für die Entwicklung deiner Buchfiguren und grundsätzlich zum Roman schreiben haben möchtest, dann melde dich am Wortreich Campus an. Wir freuen uns, dich am Campus begrüßen zu dürfen!

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Entwicklung von Romanfiguren: Weibliche Archetypen – Teil 1

Weibliche Archetypen als Romanfigur

In diesem Artikel stellen wir euch die weiblichen Archetypen vor. Was ist ein Archetyp? Ein Archetyp beschreibt universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden werden. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, diese zu bestimmen, beschreiben und abzugrenzen. Du kannst die vorgestellten Archetypen daher als hilfreiche Denkanstöße für die Entwicklung deiner Charaktere betrachten. Die Reise in die Welt der Archetypen wird dich als Autor:in beflügeln, deine Figuren weiter zu formen und besser zu verstehen. Jeder Archetyp hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sie in sich vereinen oder stärker/schwächer hervortreten können.

Viel Spaß beim Spiel mit den verschiedenen Archetypen und dem Verbinden verschiedener Aspekte miteinander.

Die Wandlerin | Die Abenteurerin | Die Kriegerin

Die Wandlerin

Wer ist die Wandlerin?

Die Wandlerin ist der Anfang, sie ist das Ende und sie ist ein Zwischenzustand. Damit hat sie unter den Archetypen eine einzigartige Position. Da sie vor allem als Zwischenzustand zu verstehen ist, zeigt sie sich immer wieder auch in einem der anderen Archetypen und schickt diese auf eine Reise des Chaos und letztlich der Neuorientierung. Ihr Wesen ist nur schwer greifbar und genau damit steht sie für pure Transformationskraft, Regeneration und Erneuerung. Dieser Archetyp und die Themen der Transformation und Wandlung werden in vielen Mythen, Legenden und Märchen aufgegriffen.

Wie du die Wandlerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie darf Ängste spüren und aufklären
  • Deine Figur darf loslassen und vertrauen
  • Sie lässt Gefühle fließen
  • Sie durchlebt einen Transformationsprozess und reift innerlich
  • Fehlende Entscheidungskraft aus Angst vor Veränderung lähmt sie
  • Sie hat Angst, weil sich ihre zu viele Möglichkeiten bieten
  • Sie will alles kontrollieren, um in der Gesellschaft den Schein zu wahren

Verkörperung der Wandlerin

Die Wandlerin begleitet Frauen ein Leben lang. Besonders zum Tragen kommt sie in den Reifungsprozessen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben.

Die Geschwister March aus „Little Women“ von Louisa May Alcott

Besonders schön herausgearbeitet ist dieser Archetyp in den Geschwistern March aus dem Klassiker „Little Women“ (Buch bei Amazon). Erzählt wird die Lebensgeschichte der Schwestern Meg, Jo, Beth und Amy, die gemeinsam mit ihren Eltern in Amerika im 19. Jahrhundert leben. Wir als Leser begleiten die Vier von den Kindheitstagen, über ihre Jugend bis zum Erwachsenenalter. Jede Schwester vereint in ihren Lebensabschnitten unterschiedliche Archetypen, die sich mit den Jahren ändern.

Sängerinnen

In berühmten Sängerinnen wie z.B. Madonna (Instagram Profil von Madonna) und Taylor Swift (Instagram Profil von Taylor Swift) tritt die Wandlerin deutlich zutage, da sich immer wieder neu erfinden (müssen). Dieser Wandel drückt sich in ihren Alben, Songthemen, Musikrichtungen und im Kleidungsstil usw. aus.

Die Abenteurerin

Wer ist die Abenteurerin?

Die Abenteurerin will ständig neues sehen, sie will auf Reisen gehen und die Welt erkunden. Ihre Essenz ist Freiheit und Forscherdrang. Sie kann im Alltag gefangen sein und spürt den Ruf nach Veränderung oder sie ist leidenschaftliche Nomadin und hält es nie lange an einem Ort aus. Ein Abenteuer kann sowohl im Äußeren als auch im Inneren stattfinden. So können sich in ihrem Leben auch plötzlich neue Möglichkeiten, interessante Angebote und spannende Aufgaben bieten, die in ihr die innere Abenteurerin wecken.

Wie du die Abenteurerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie entdeckt ihre innere und äußere Welt
  • Sie handelt frei und selbstbestimmt trotz des „goldenen Käfigs“ unserer Gesellschaft
  • Sie geht auf eine Pilger- oder Selbstfindungsreise
  • Sie wagt Neues und startet ein innovatives berufliches Projekt
  • Sie fühlt sich heimatlos und „auf der Flucht“
  • Sie fällt auf falsche Versprechen rein und verliert Geld und wertvolle Zeit
  • Sie will die Welt sehen, weil es gerade „Trend“ ist

Verkörperung der Abenteurerin

Marie Curie

1867 in Polen geboren, hat Marie in Frankreich als erste Frau das Studium der Physik und der Mathematik abgeschlossen. Wissbegierig forschte sie im Labor und entdeckte gemeinsam mit ihrem Mann die neuen Elemente Polonium und Radium.

Au-pair

Eine tolle Möglichkeit, um Einblicke in fremde Kulturen und andere Lebensweisen zu erhalten: Das Au-pair Programm ist ein internationaler Kulturaustausch, das jungen Menschen die Möglichkeit bietet, Zeit im Ausland bei einer Gastfamilie zu verbringen, im Austausch dafür unterstützen die Au-pairs bei der Kinderbetreuung. Viele junge Frauen verwirklichen sich damit einen Traum. Sie sind integriert ins Familiengeschehen, haben dort feste Aufgaben und können hautnah miterleben, wie es ist in einem fremden Land zu leben, zu arbeiten und zu feiern.

Liz aus „Eat Pray Love“ von Elizabeth Gilbert

Liz Gilbert hat alles, was sie sich wünschen kann: einen Mann, ein Haus, Erfolg im Job. Und doch fühlt sie sich nicht erfüllt. Nach ihrer Scheidung lässt sie ihr wohlgeordnetes Leben hinter sich und bricht zu einer langen Reise auf, die zu einer Suche nach sich selbst wird. In Italien entdeckt sie die Kunst des Genießens und die Freude am guten Essen. In Indien lernt sie die Macht der Meditation kennen und auf Bali erfährt sie schließlich und völlig unerwartet die Kraft wahrer Liebe (Buch bei Amazon).

Die Kriegerin

Wer ist die Kriegerin?

Die Kriegerin ist pure Kraft. Sie kämpft und beschützt und steht mit aller Stärke für ihre Sache ein. Hinter dem Schild der Kriegerin und durch ihren Einsatz kann gedeihen, was erblühen möchte. Eine verletzte Kriegerin kann ziemlich ungemütlich werden, wenn ihre Wunden nicht geheilt sind. Ist sie mit sich im Reinen, setzt sie sich nur für Angelegenheiten ein, die ihr am Herzen liegen.

Wie du die Kriegerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie steht für ihre Wünsche, Ziele und Werte ein
  • Sie beschützt die, die Schutz brauchen, z.B. Kinder
  • Sie verteidigt ihre Grenzen im Inneren und Äußeren
  • Sie wächst an Widerständen
  • Sie hat einen starken Beschützerinstinkt und lebt nach Werten wie Ehre, Loyalität und Gerechtigkeit
  • Sie misst sich gern, wagt und riskiert
  • Ihr fehlt die Toleranz gegenüber den „Schwächen“ anderer
  • Sie verschreibt sich einer fremden Sache
  • Sie ist wütend und gibt sich ihren Macht- und Rachegelüsten hin
  • Sie kennt ihre eigenen Grenzen nicht und auch nicht die der anderen, sie wird Opfer und Täterin

Verkörperung der Kriegerin

Aria Stark aus „Game of Thrones“ von George R.R. Martin

Nach dem tragischen Tod ihres Vaters und der Zersplitterung ihrer Familie lässt sich Aria als Jugendliche zur gefährlichen Auftragsmörderin ausbilden. Sie führt eine Namensliste mit all den Personen, die ihr Unrecht getan haben und übt Rache, indem sie die Personen auf der Liste nach und nach tötet. Als sie zurück bei ihrer Familie ist, beschützt sie diese. Sie ist auch diejenige, die schlussendlich den Nachtkönig, eine große Bedrohung für die Game-of-Thrones-Welt, tötet.

Malala Yousafzai

Malala ist Kinderrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin, sowie Botschafterin für Frieden und die Verbreitung von Wissen und Bildung. Dafür setzt sie sich öffentlich und international ein. Sie verkörpert die Kriegerin des 21. Jahrhunderts, die Bildung und Information als Waffen wählt und sich auch durch Widerstände nicht aufhalten lässt. Sie wurde durch ein auf sie verübten Attentat der Taliban fast getötet, dennoch sagt sie: „Ich hatte zwei Optionen, die eine war, zu schweigen und darauf zu warten, getötet zu werden. Und die zweite war, die Stimme zu erheben und dann getötet zu werden. Ich habe mich für die zweite entschieden.“ (Mehr über Malala erfahren)

Emma Watson

Die britische Schauspielerin Emma steht für ihr Herzensthema ein: die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann. Seit 2014 ist sie UN-Sonderbotschafterin für Mädchen- und Frauenrechte. Gemeinsam mit der Organisation UN Women entwickelt sie die Kampagne „HeForShe“. Sie will Männer dazu bringen, sich für Gleichberechtigung einzusetzen. (Instagram Profil von Emma Watson)

Das war schon unser Artikel, zum Thema weibliche Archetypen und wie du sie für die Entwicklung deiner Buchfiguren verwenden kannst. Natürlich gibt es noch mehr Typen, aber mit diesen hast du schon eine gute Grundlage, um weiterzumachen. Archetypen sind ein sehr mächtiges Werkzeug, um tiefgründige und glaubhafte Buchfiguren zu entwickeln und wir hoffen, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat. Falls du noch mehr Tipps für die Entwicklung deiner Buchfiguren und grundsätzlich zum Roman schreiben haben möchtest, dann melde dich am Wortreich Campus an. Wir freuen uns, dich am Campus begrüßen zu dürfen!

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