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Entwicklung von Romanfiguren: Weibliche Archetypen – Teil 2

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In diesem Artikel stellen wir euch weitere weiblichen Archetypen vor. Was ist ein Archetyp? Ein Archetyp beschreibt universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden werden. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, diese zu bestimmen, beschreiben und abzugrenzen. Du kannst die vorgestellten Archetypen daher als hilfreiche Denkanstöße für die Entwicklung deiner Charaktere betrachten. Die Reise in die Welt der Archetypen wird dich als Autor:in beflügeln, deine Figuren weiter zu formen und besser zu verstehen. Jeder Archetyp hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sie in sich vereinen oder stärker/schwächer hervortreten können.

Viel Spaß beim Spiel mit den verschiedenen Archetypen und dem Verbinden verschiedener Aspekte miteinander.

Die Sinnlich-Kreative | Die Wilde | Die Fürsorgliche

Die Sinnlich-Kreative

Wer ist die Sinnlich-Kreative?

Die Sinnlich-Kreative schafft es, ihr Gegenüber in den Bann zu ziehen. Ihr Sein und Wirken sind von sinnlicher Natur. Sie besitzt eine faszinierende Ausstrahlung und ist inspirierende Muse und Künstlerin zugleich. Man möchte ihre Essenz in sich aufnehmen, sich an ihr betrinken, sich von ihr erretten lassen, sie gefangen nehmen und verehren, sie besitzen und nur für sich allein haben.

Wie du die Sinnlich-Kreative in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie erlaubt sich ihre natürliche und unschuldige Entdeckungsfreude zurückzuholen und isst, riecht, fühlt und hört mit Bewusstheit
  • Sie entdeckt ihre eigene Sexualität, ohne sich von gesellschaftlichen Vorstellungen beschämen zu lassen
  • Deine Figur hat eine sinnliche Schönheit und eine charismatische Ausstrahlung
  • Sie erschafft und kreiert und drückt sich mit ihrer Kunst aus
  • Sie ist sie selbst und inspiriert damit andere sich authentisch zu zeigen
  • Sie hat mit Neid und Missgunst von anderen Frauen zu kämpfen
  • Deine Figur kennt nicht die Grenze zwischen Genuss und Maßlosigkeit
  • Sie wurde missbraucht und versucht über eine Essstörung die Kontrolle über ihren Körper zurückzuerlangen
  • Sie manipuliert mit ihrer Sinnlichkeit

Verkörperung der Sinnlich-Kreativen

„We are born sensuous, we become erotic.“

Esther Perel

Ein paar weitere Gedanken zur Sinnlich-Kreativen:

Die weibliche Lust und Erotik wurden in den vergangenen Zeiten unglaublich vernachlässigt. Die Verführungskunst der Frauen ließ Männer und Frauen schwach werden. Aus dem Blickwinkel der männlich dominierten Religionen, Sitte und Moral gesehen, machte das die Männer schwach und somit unbrauchbar. Zur Kontrolle und Aufrechterhaltung patriarchaler Strukturen wurde das Frausein auf Anpassung, Dienen und gefügiges Muttersein reduziert. Frauen befreien sich zunehmend von der Rolle der Unterdrückten, dennoch sind die Auswirkungen tief im weiblichen Kollektiv präsent.

Mata Hari

Mata Hari war eine atemberaubende Schönheit und bewegte sich grazil und sinnlich. Mit neuen und exotischen Tänzen faszinierte sie das Publikum der berühmten Varietés in Paris. Sie wurde Inbegriff der exotischen Verführung und erlangte unsterblichen Ruhm. Sie hatte zahlreiche Affären und man munkelt, dass sie im ersten Weltkrieg als Doppelagentin tätig war.

Alexa Demie

Alexa Demi ist eine amerikanische Schauspielerin und Sängerin mit lateinamerikanischen Wurzeln. Schon in ihrer Schulzeit hat sie ausgefallene Sonnenbrillen designt und damit großen Erfolg gefeiert. In der Serie Euphoria verkörpert sie in ihrer Rolle als „Maddy“ ein perfektes Beispiel für die Sinnlich-Kreative in jungen Jahren. Vor allem die Schattenaspekte dieses Archetyps und die Reaktionen der Gesellschaft auf die Sinnlich-Kreative werden eindrucksvoll porträtiert. (Zum Instagram Profil von Alexa)

Zendaya

Die amerikanische Schauspielerin und Sängerin versteht es sehr gut, die unterschiedlichen Archetypen in ihr Leben zu integrieren. Meist ist sie eher lässig und entspannt, aber für Auftritte auf dem Roten Teppich oder Werbekampagnen schlüpft sie vollkommen in die Rolle der Sinnlich-Kreativen. Sie genießt diesen Archetypen sichtlich und ist vollkommen präsent. Ihrer Natürlichkeit und Authentizität kann man sich kaum entziehen. Sie ist nicht nur selbst Muse von Modedesignern, sie hat ihre eigenen Modekollektionen und ist Produzentin von Serien und Filmen. (Zum Instagram Profil von Zendaya)

Die Wilde

Wer ist die Wilde?

Sie ist eine spontane und energiegeladene Frau, die sich nicht der Norm und den Konventionen beugt. Sie sprüht vor lauter Lebenslust; wenn sie abgelehnt wird oder ihr Grenzen gesetzt werden, dann lacht sie nur. Sie weiß, dass die anderen gerade etwas ziemlich Aufregendes verpassen. Unangepasst und somit unberechenbar ist sie eine Gefahr für bestehende Strukturen und kann das konventionelle gesellschaftliche Alltagsleben stören.

Wie du die Wilde in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie lebt authentisch und folgt ihrer Intuition und inneren Stimme
  • Mit ihr hat man Spaß, sie lacht gern – auch über sich und andere
  • In ihr pulsiert die Lebenskraft
  • Sie rebelliert gegen das System/die Gesellschaft/Normen
  • Deine Figur macht worauf sie Lust hat, auch in den Bereichen Schönheit, Erotik und Sexualität
  • Deinem Charakter fehlen die Wurzeln und sie ist oberflächlich und egozentrisch
  • Sie ist nur unangepasst, um unangepasst zu sein
  • Sie bringt sich und andere durch ihre Unbedachtheit in Gefahr

Verkörperung der Wilden

Lilith

Der Legende nach war Lilith Adams erste Frau und wurde ebenso wie er von Gott selbst geschaffen. Sie war ihrem Mann ebenbürtig und so verhielt sich auch. Sie blieb sich und ihrem Herzen treu und verließ nach Auseinandersetzungen mit Adam und Ermahnungen Gottes das Paradies. Viele Mythen und teilweise widersprüchliche Informationen lassen sich über sie finden. Lilith war eigenständig und hat ihren Willen frei ausgelebt.

Lady Gaga

Lady Gaga ist eine amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Mit schrillen Kostümen, schräge Outfits, Liedern und Performances verkörpert sie die Wilde perfekt. In vielen Jahren harter Arbeit hat sie es sich erarbeitet zu sagen und zu tun, was sie will. (Zum Instagram Profil von Lady Gaga)

Katniss Everdeen aus „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins

Katniss lebt mit ihrer Schwester und Mutter in Distrikt 12. Seit dem Tod des Vaters ernährt sie als Jägerin die Familie. Um ihre Schwester zu retten, meldet sich Katniss freiwillig an den Hungerspielen teilzunehmen – was einem Todesurteil gleichkommt. Mit ihrem Mut und entschiedenem Handeln gewinnt sie die Hungerspiele und wird als „Spotttölpel“ das Zeichen des Widerstands gegen das regierende Regime. (Zum Buch auf Amazon)

Die Fürsorgliche

Wer ist die Fürsorgliche?

Der Fürsorglichen liegen andere – Menschen, Tiere, Orte, Plätze, ja sogar Objekte – am Herzen. Sie ist empathisch und erfasst den Gemütszustand und die Bedürfnisse anderer Menschen aber auch ihrer eigenen. Sie weiß sich selbst zu spüren, zu nähren, gutes zu tun und gütig zu sein. Da sie selbst durch schwere Zeiten gegangen ist, kennt sie den Schmerz, den Wunden verursachen und kann helfen, diese zu heilen und in Stärke zu transformieren.  Sie ist liebevoll, umsichtig und bedenkt Nachhaltigkeit.

Wie du die Fürsorgliche in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Deine Figur lernt sich selbst wahrzunehmen und die eigenen Bedürfnisse und Empfindungen anzunehmen
  • Sie lebt ihre innerste Bedürfnisse wie Deep Talk mit einer Freundin aus, macht Reisen, sucht sich eine sichere Arbeitsstelle, sucht leichte Unterhaltung usw.
  • In ihrer Kindheit hat dein Charakter nicht viel Liebe erfahren, nun lernt sich selbst zu bemuttern und ihr inneres Kind zu heilen
  • Sie kümmert sich um ihr Kind
  • Sie hat einen Job, bei dem sie pflegt, betreut und versorgt (es kann sich neben Menschen und Tieren auch um Projekte und Lebensbereiche handeln)
  • Sie stärkt die Gemeinschaft mit anderen Frauen und baut einen mächtigen Zirkel auf
  • Sie will jedem und allen helfen und vernachlässigt sich selbst
  • Deine Figur fühlt und handelt wie ein „ewiges Opfer“
  • Sie ist kaltherzig

Verkörperung der Fürsorglichen

Fürsorglichkeit ist ein tiefes und zentrales Bedürfnis unseres Wesens.

Maria Montessori

Maria wurde 1870 in Italien geboren. In ihrem Studium fokussierte sie sich auf Kinderheilkunde und war bei ihren Praktika in einer Kinderpsychiatrie tief erschüttert von der Vernachlässigung, die die Kinder dort erfuhren. Nach vielen weiteren Jahren des Studiums sammelte sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen und gründete die Montessori-Methode, welche die Bedürfnisse des Kindes, seine Würde und Individualität in der Entwicklung in den Mittelpunkt stellte. Noch heute unterrichtet man an Montessori-Schulen in ganz Europa nach ihren Methoden.

ALisa Starkweather

Alisa setzt sich für die Heilung der Weiblichkeit und das Wachstum der gIobalen Schwesternschaft ein. Ihre Vision mit dem „Red Tent Movement“ ist es, dass überall auf der Welt eine Möglichkeit für Mädchen und Frauen besteht, sich zu treffen, auszutauschen und zu unterstützen. (Mehr über ALisa und ihre Arbeit erfahren)

Das war schon unser Artikel, zum Thema weibliche Archetypen und wie du sie für die Entwicklung deiner Buchfiguren verwenden kannst. Natürlich gibt es noch mehr Typen, aber mit diesen hast du schon eine gute Grundlage, um weiterzumachen. Archetypen sind ein sehr mächtiges Werkzeug, um tiefgründige und glaubhafte Buchfiguren zu entwickeln und wir hoffen, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat. Falls du noch mehr Tipps für die Entwicklung deiner Buchfiguren und grundsätzlich zum Roman schreiben haben möchtest, dann melde dich am Wortreich Campus an. Wir freuen uns, dich am Campus begrüßen zu dürfen!

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Entwicklung von Romanfiguren: Weibliche Archetypen – Teil 1

Weibliche Archetypen als Romanfigur

In diesem Artikel stellen wir euch die weiblichen Archetypen vor. Was ist ein Archetyp? Ein Archetyp beschreibt universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden werden. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, diese zu bestimmen, beschreiben und abzugrenzen. Du kannst die vorgestellten Archetypen daher als hilfreiche Denkanstöße für die Entwicklung deiner Charaktere betrachten. Die Reise in die Welt der Archetypen wird dich als Autor:in beflügeln, deine Figuren weiter zu formen und besser zu verstehen. Jeder Archetyp hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sie in sich vereinen oder stärker/schwächer hervortreten können.

Viel Spaß beim Spiel mit den verschiedenen Archetypen und dem Verbinden verschiedener Aspekte miteinander.

Die Wandlerin | Die Abenteurerin | Die Kriegerin

Die Wandlerin

Wer ist die Wandlerin?

Die Wandlerin ist der Anfang, sie ist das Ende und sie ist ein Zwischenzustand. Damit hat sie unter den Archetypen eine einzigartige Position. Da sie vor allem als Zwischenzustand zu verstehen ist, zeigt sie sich immer wieder auch in einem der anderen Archetypen und schickt diese auf eine Reise des Chaos und letztlich der Neuorientierung. Ihr Wesen ist nur schwer greifbar und genau damit steht sie für pure Transformationskraft, Regeneration und Erneuerung. Dieser Archetyp und die Themen der Transformation und Wandlung werden in vielen Mythen, Legenden und Märchen aufgegriffen.

Wie du die Wandlerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie darf Ängste spüren und aufklären
  • Deine Figur darf loslassen und vertrauen
  • Sie lässt Gefühle fließen
  • Sie durchlebt einen Transformationsprozess und reift innerlich
  • Fehlende Entscheidungskraft aus Angst vor Veränderung lähmt sie
  • Sie hat Angst, weil sich ihre zu viele Möglichkeiten bieten
  • Sie will alles kontrollieren, um in der Gesellschaft den Schein zu wahren

Verkörperung der Wandlerin

Die Wandlerin begleitet Frauen ein Leben lang. Besonders zum Tragen kommt sie in den Reifungsprozessen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben.

Die Geschwister March aus „Little Women“ von Louisa May Alcott

Besonders schön herausgearbeitet ist dieser Archetyp in den Geschwistern March aus dem Klassiker „Little Women“ (Buch bei Amazon). Erzählt wird die Lebensgeschichte der Schwestern Meg, Jo, Beth und Amy, die gemeinsam mit ihren Eltern in Amerika im 19. Jahrhundert leben. Wir als Leser begleiten die Vier von den Kindheitstagen, über ihre Jugend bis zum Erwachsenenalter. Jede Schwester vereint in ihren Lebensabschnitten unterschiedliche Archetypen, die sich mit den Jahren ändern.

Sängerinnen

In berühmten Sängerinnen wie z.B. Madonna (Instagram Profil von Madonna) und Taylor Swift (Instagram Profil von Taylor Swift) tritt die Wandlerin deutlich zutage, da sich immer wieder neu erfinden (müssen). Dieser Wandel drückt sich in ihren Alben, Songthemen, Musikrichtungen und im Kleidungsstil usw. aus.

Die Abenteurerin

Wer ist die Abenteurerin?

Die Abenteurerin will ständig neues sehen, sie will auf Reisen gehen und die Welt erkunden. Ihre Essenz ist Freiheit und Forscherdrang. Sie kann im Alltag gefangen sein und spürt den Ruf nach Veränderung oder sie ist leidenschaftliche Nomadin und hält es nie lange an einem Ort aus. Ein Abenteuer kann sowohl im Äußeren als auch im Inneren stattfinden. So können sich in ihrem Leben auch plötzlich neue Möglichkeiten, interessante Angebote und spannende Aufgaben bieten, die in ihr die innere Abenteurerin wecken.

Wie du die Abenteurerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie entdeckt ihre innere und äußere Welt
  • Sie handelt frei und selbstbestimmt trotz des „goldenen Käfigs“ unserer Gesellschaft
  • Sie geht auf eine Pilger- oder Selbstfindungsreise
  • Sie wagt Neues und startet ein innovatives berufliches Projekt
  • Sie fühlt sich heimatlos und „auf der Flucht“
  • Sie fällt auf falsche Versprechen rein und verliert Geld und wertvolle Zeit
  • Sie will die Welt sehen, weil es gerade „Trend“ ist

Verkörperung der Abenteurerin

Marie Curie

1867 in Polen geboren, hat Marie in Frankreich als erste Frau das Studium der Physik und der Mathematik abgeschlossen. Wissbegierig forschte sie im Labor und entdeckte gemeinsam mit ihrem Mann die neuen Elemente Polonium und Radium.

Au-pair

Eine tolle Möglichkeit, um Einblicke in fremde Kulturen und andere Lebensweisen zu erhalten: Das Au-pair Programm ist ein internationaler Kulturaustausch, das jungen Menschen die Möglichkeit bietet, Zeit im Ausland bei einer Gastfamilie zu verbringen, im Austausch dafür unterstützen die Au-pairs bei der Kinderbetreuung. Viele junge Frauen verwirklichen sich damit einen Traum. Sie sind integriert ins Familiengeschehen, haben dort feste Aufgaben und können hautnah miterleben, wie es ist in einem fremden Land zu leben, zu arbeiten und zu feiern.

Liz aus „Eat Pray Love“ von Elizabeth Gilbert

Liz Gilbert hat alles, was sie sich wünschen kann: einen Mann, ein Haus, Erfolg im Job. Und doch fühlt sie sich nicht erfüllt. Nach ihrer Scheidung lässt sie ihr wohlgeordnetes Leben hinter sich und bricht zu einer langen Reise auf, die zu einer Suche nach sich selbst wird. In Italien entdeckt sie die Kunst des Genießens und die Freude am guten Essen. In Indien lernt sie die Macht der Meditation kennen und auf Bali erfährt sie schließlich und völlig unerwartet die Kraft wahrer Liebe (Buch bei Amazon).

Die Kriegerin

Wer ist die Kriegerin?

Die Kriegerin ist pure Kraft. Sie kämpft und beschützt und steht mit aller Stärke für ihre Sache ein. Hinter dem Schild der Kriegerin und durch ihren Einsatz kann gedeihen, was erblühen möchte. Eine verletzte Kriegerin kann ziemlich ungemütlich werden, wenn ihre Wunden nicht geheilt sind. Ist sie mit sich im Reinen, setzt sie sich nur für Angelegenheiten ein, die ihr am Herzen liegen.

Wie du die Kriegerin in deiner Romanfigur leben lassen kannst

  • Sie steht für ihre Wünsche, Ziele und Werte ein
  • Sie beschützt die, die Schutz brauchen, z.B. Kinder
  • Sie verteidigt ihre Grenzen im Inneren und Äußeren
  • Sie wächst an Widerständen
  • Sie hat einen starken Beschützerinstinkt und lebt nach Werten wie Ehre, Loyalität und Gerechtigkeit
  • Sie misst sich gern, wagt und riskiert
  • Ihr fehlt die Toleranz gegenüber den „Schwächen“ anderer
  • Sie verschreibt sich einer fremden Sache
  • Sie ist wütend und gibt sich ihren Macht- und Rachegelüsten hin
  • Sie kennt ihre eigenen Grenzen nicht und auch nicht die der anderen, sie wird Opfer und Täterin

Verkörperung der Kriegerin

Aria Stark aus „Game of Thrones“ von George R.R. Martin

Nach dem tragischen Tod ihres Vaters und der Zersplitterung ihrer Familie lässt sich Aria als Jugendliche zur gefährlichen Auftragsmörderin ausbilden. Sie führt eine Namensliste mit all den Personen, die ihr Unrecht getan haben und übt Rache, indem sie die Personen auf der Liste nach und nach tötet. Als sie zurück bei ihrer Familie ist, beschützt sie diese. Sie ist auch diejenige, die schlussendlich den Nachtkönig, eine große Bedrohung für die Game-of-Thrones-Welt, tötet.

Malala Yousafzai

Malala ist Kinderrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin, sowie Botschafterin für Frieden und die Verbreitung von Wissen und Bildung. Dafür setzt sie sich öffentlich und international ein. Sie verkörpert die Kriegerin des 21. Jahrhunderts, die Bildung und Information als Waffen wählt und sich auch durch Widerstände nicht aufhalten lässt. Sie wurde durch ein auf sie verübten Attentat der Taliban fast getötet, dennoch sagt sie: „Ich hatte zwei Optionen, die eine war, zu schweigen und darauf zu warten, getötet zu werden. Und die zweite war, die Stimme zu erheben und dann getötet zu werden. Ich habe mich für die zweite entschieden.“ (Mehr über Malala erfahren)

Emma Watson

Die britische Schauspielerin Emma steht für ihr Herzensthema ein: die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann. Seit 2014 ist sie UN-Sonderbotschafterin für Mädchen- und Frauenrechte. Gemeinsam mit der Organisation UN Women entwickelt sie die Kampagne „HeForShe“. Sie will Männer dazu bringen, sich für Gleichberechtigung einzusetzen. (Instagram Profil von Emma Watson)

Das war schon unser Artikel, zum Thema weibliche Archetypen und wie du sie für die Entwicklung deiner Buchfiguren verwenden kannst. Natürlich gibt es noch mehr Typen, aber mit diesen hast du schon eine gute Grundlage, um weiterzumachen. Archetypen sind ein sehr mächtiges Werkzeug, um tiefgründige und glaubhafte Buchfiguren zu entwickeln und wir hoffen, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat. Falls du noch mehr Tipps für die Entwicklung deiner Buchfiguren und grundsätzlich zum Roman schreiben haben möchtest, dann melde dich am Wortreich Campus an. Wir freuen uns, dich am Campus begrüßen zu dürfen!

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Schreiberin sein — Autorin werden

Schreiberin sein, Autorin werden

Von der Schreiberin zur Autorin: So gelingt es dir

Irgendwie ist es abstrakt. Autor:in werden. Man kann es nicht wirklich greifen und findet kein mentales Konzept, an dem man sich direkt orientieren kann. Kennst du das auch? Nur in seltenen Fällen haben Menschen Vertrauen in ihren inneren Kompass und lassen sich von diesem zur eigenen Schreibidentität führen. Oft wählt man eine ebenfalls legitime Art: sich von Außen Informationen holen. Im Folgenden erfährst du, welche Schritte du unternehmen kannst, um dich von der Schreiber:in zur Schriftsteller:in zu entwickeln.

Schritt 1: Gestehe dir deinen Traum vom Autor:in werden ein

Zu Anfang gilt es sich den eigenen Traum Schreiber:in zu sein und Autor:in zu werden erstmal einzugestehen. In der heutigen Normalität leben wir in Resistenz zu unseren persönlichen Sehnsüchten. Wir verbieten uns die Freude im Leben und sind uns dessen oft nicht bewusst. Die Tatsache, dass du die Sehnsucht Autor:in sein zu wollen, überhaupt wahrnimmst, zeugt davon, wie sehr du es brauchst und willst. Die Entscheidung liegt bei dir: Verbleibst du in Resistenz oder nimmst du deinen Traum an?

Schritt 2: Schreibübungen helfen ein Buch zu schreiben

Der nächste Schritt ist schreiben, schreiben, schreiben. Egal über was, egal in welcher Form – Hauptsache du schreibst. Beweise dir selbst, dass du dich an den Tisch setzen und schreiben kannst. Versuche dich in den verschiedenen Genres und spiele mit deiner Ausdrucksform. Gehe deiner Leidenschaft nach so oft du möchtest und spüre die Freude, die du in deinem Schreibflow empfindest.

Schritt 3: Um Schriftsteller:in zu sein, braucht es eine Schreibidentität

Autor:in zu werden ist so einfach wie noch nie. Die moderne Welt ist ergiebig an Herangehensweisen, wie eine Identität erschaffen wird und Möglichkeiten der Umsetzung. Wie bildest du also eine Schreibidentität? Was du benötigst, ist dein persönliches Motiv, die abgeleiteten Ziele und ein gesteuerter Fokus. Das verleiht dir Selbstsicherheit und sorgt für die nötige Stabilität bei emotionalen Durststrecken.

Schritt 4: Recherchiere, um Autor:in zu werden

Bei diesem Schritt wird es etwas ernster. Hier geht es darum, dir sachliche und fachliche Informationen über das Handwerk anzueignen. Schreibkurse, sowohl online wie die Wortreich Academy wie offline z.B. an Volkshochschulen aber auch Fernstudien vermitteln dir die formellen Ansprüche, verschiedene Herangehensweisen und unterstützen dich im Sumpf des Buchschreibens Boden zu finden. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass du automatisch Gleichgesinnte beim Schreiben kennenlernst und im Austausch stehst.

Schritt 5: Entwickle eine Routine, um Autor:in zu werden

Im nächsten Schritt verbindest du den gefundenen Schreibflow mit der Sachlichkeit und entwickelst eine individuelle Schreibroutine. Du signalisierst deinem Körper und Geist damit, dass du eine neue Identität integrieren wirst und Teil deines Alltags werden lässt. Ein produktives und effektives Arbeiten wird möglich. Die Regelmäßigkeit dieser Routine hilft dir außerdem in Zukunft viel leichter in den Schreibflow zu finden.

Schritt 6: Finde deinen eigenen Schreibstil als Autor:in

Ausgehend von dem Zusammenspiel aus Routine und Drauflosschreiben sinkt die Schreibidentität tiefer und wird Teil deines Wesens. Durch diese Kombination kann sich deine Wahrnehmung mit authentischem Schreiben verbinden und du lernst deinen ganz eigenen Schreibstil kennen. Je mehr du schreibst, desto sicherer siehst du ihn im Text und kannst ihn gezielt anwenden. Das bedarf Zeit und Fleiß, doch dieses Investment lohnt sich allemal! Denn deine zukünftige Leserschaft bildet sich aus diesem Bereich der schriftstellerischen Arbeit — er sorgt für die Wiedererkennung.

Schritt 7: Nutze Lernmöglichkeiten fürs Autor:in werden

Erlange stetig weitere Informationen und Wissen und bilde deine Schreibkompetenz aus, um Autor:in zu werden. Die Schriftstellerei lebt von neuen Impulsen. Weiterbildung trägt nicht nur zur eigenen Selbstsicherheit bei, sondern führt zu Inspiration. Sie ist Teil des Lebensstils einer Autor:in.

Wie kannst du dich weiterbilden? Es gibt viele Möglichkeiten z.B. mit Bücher, aber auch Podcasts und Blogbeiträgen. Doch eines darfst du immer im Blick haben: Autor:in sein – Schreiben – ist ein Handwerk, das erlernt werden kann wie bspw. Frisör:in. Es gibt Universitäten, Hochschulen und Fernstudiengänge, bei denen die Schriftstellerei aus einer hochliterarischen Perspektive vermittelt wird. Eine weitere Form sich Grundwissen anzueignen ist über Schreibkurse. Falls du einfach einen Perspektivenwechsel benötigst, lies dich ein auf Internetseiten oder folge eingefleischten Autor:innen auf den Social-Media-Kanälen.

Egal wie du wählst dich weiterzubilden, es sollte deiner persönlichen Schreibidentität nachkommen und dich näher an deinen Traum, Autor:in zu werden, bringen.

Schritt 8: Aktiviere deinen Schreibflow

Routine, Wissen und der Schreibflow führen zu einer Hingabe, die dich automatisch schreiben lässt. Dieser Schritt führt deine Gedanken zu einem gesteuerten Fokus und gemeinsam mit deiner Wahrnehmung füllen sich die Seiten wie im Flug. Das Flow-Erlebnis trägt uns zu einem fertigen Roman und bringt uns nahe an den Traum, öffentlich anerkannte Autor:in zu werden.

Schritt 9: Roman fertig — Autor:in geworden

Unter Autor:innen herrscht eine rege Debatte. Wann darf man sich Autor:in nennen? Manche sind der Meinung, sobald die Finger die Tastatur berühren und die ersten Seiten geschrieben sind, ist man Autor:in. Andere wiederum glauben, dass Autor:innen sich nur so nennen dürfen, wenn sie unter einem Verlag – nicht im Self-Publishing – veröffentlicht haben. Du siehst selbst, wie viel Spielraum sich in diesen beiden Urteilen befindet. Erinnerst du dich an Schritt 3? Zu diesem Zeitpunkt durftest du dir Gedanken zu deinem Schreibmotiv und deinen Zielen machen. Der Hintergrund dieses Schrittes wird offensichtlich. Ab welchem Moment du dich als Autor:in fühlst, ist ein höchst individueller und stellt einen Höhepunkt in deiner Schreibidentität dar. Es ist abhängig von deinen Motiven und Zielen und damit liegt das Urteil bei dir. Wann beweist du dir, dass du Autor:in bist?

Let it flow! Möchtest auch du dir den Traum vom eigenen Roman verwirklichen? Wir zeigen dir, wie man kreative Gedanken in Schreibprozesse kanalisiert. Lerne mit uns Schritt für Schritt dein Buch zu schreiben.

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Unsicherheit im kreativen Schreibprozess überwinden

Junge Frau im kreativen Schreibprozess

Wie Unsicherheit im kreativen Schreibprozess entsteht und wie du sie auflöst

Fühlst du beim Schreiben auch manchmal eine Unsicherheit? Um die eigene Unsicherheit zu verstehen und zu überwinden, musst du zum Ursprung des Problems gehen und wissen, dass es nur eine Maske der inneren Chaot:in ist, die du trägst. Was genau ist mit der „innere Chaot:in“ gemeint? Das ist die kritische Stimme in deinem Kopf, die dich flüsternd fragt, ob du den Satz aussagekräftig genug formuliert hast, ob du wohl wirklich die richtigen Worte gefunden hast, ob das, was du gerade schreibst, überhaupt relevant ist. Keine Sorge, damit bist du nicht allein.

Was Unsicherheit ist

Es ist Teil des menschlichen Lebens, eine innere Merkwürdigkeit und Andersartigkeit zu empfinden. Die Entscheidung ein Buch zu schreiben — Autor:in zu sein — kommt in den meisten Fällen mit dem Beigeschmack von Selbstzweifeln. Selbstzweifel gibt dem Ursprung der Unsicherheit Kraft. Manche glauben dieser Stimme vorbehaltlos. Was viele nicht wissen, ist, dass die Sprache des Zweifels und Unsicherheit eine subjektive ist. Um so wichtiger ist es, objektives Wissen und Information zu sammeln.

Unsicherheit ist eine komplexe Emotion, die sich aus vier Teilen nährt:

  • Isolation
  • Angst
  • Hoffnungslosigkeit
  • Mangelhaftigkeit

Die Kombination daraus zwingt uns, in Selbstlimitationen zu verweilen und hält uns so davon ab, das volle Potenzial zu leben. Wir fühlen uns unzuverlässig und unsicher, weil wir tief in uns glauben, das zu sein. Wir nehmen uns selbst als unfähig, betrügerisch und wertlos wahr. Treten kraftlos den Challenges des Lebens gegenüber und glauben nicht daran, das Traumleben – Autorendasein – zu erschaffen. Das Resultat ist, dass wir uns von der persönlichen Macht abgeschnitten fühlen und glauben unfähig zu sein, getroffenen Entscheidungen positiv entgegenzutreten.

Wege aus der Unsicherheit

Versuche, die Ursache deiner Unsicherheit zu finden und zu verstehen

Jeder fühlt sich von Zeit zu Zeit unsicher. Solltest du dich mit Emotionen der Unsicherheit im kreativen Prozess konfrontiert sehen, dann versuch die Ursachen zu finden und zu verstehen. Vielleicht wirst du ständig von Mitmenschen in deinem kreativen Tun unterbrochen oder du hast selten positive Stärkung bei solchen Projekten erhalten. Vielleicht hattest du auch schlicht niemanden in deinem Umfeld, mit dem du dich über schriftstellerische Themen austauschen konntest oder noch schlimmer, du wurdest für deine Ambitionen belächelt oder beschämt. Die Tendenz, sich vor Risiken und unkomfortablen Situationen zurückzuziehen, können das Gefühl der Unsicherheit verstärken. Gerne darfst du verstehen, dass diese Zurückweisung oder mangelnde Unterstützung nichts mit deinem Talent, deinem Können oder deiner Person an sich zu tun hat, sondern mit den Erfahrungen und Verhaltensweisen der Personen in deinem Umfeld und deren fehlenden Fähigkeiten auf dich und deine schriftstellerischen und kreativen Bedürfnisse einzugehen.

Lenke den Fokus auf deine Stärken

Wenn du den Ursprung der Unsicherheit erkannt hast, konzentriere dich auf deine Fähigkeiten und wie sie dich beim Schreiben unterstützen. Wie kannst du diese Fähigkeiten herausfinden?

Von außen: Du kannst andere fragen, worin sie deine Stärken sehen. Suche dir dazu 5 vertrauensvolle Personen aus deinem Freundes -, Bekannten- oder Familienkreis aus und stelle ihnen folgende Fragen:

  • Was sind meine Stärken?
  • Was sind Momente oder Situationen, in denen sich meine Stärken gezeigt haben?

Gibt es Überschneidungen bei den Antworten? Welche Stärken kannst du fürs Schreiben ableiten und in den Schreibprozess einfließen lassen?

Von innen: Du kannst eine eigene Liste aufstellen, mit Dingen, in denen du gut bist und die dir leichtfallen.

  • In welchen Situationen hast du dich mit deinen Werten identifiziert gefühlt? Wann hattest du das Gefühl, mutig, authentisch und frei zu handeln? Schreibe diese nieder.
  • Wann hast du das letzte Mal eine Herausforderung super gemeistert?
  • Was geht dir „leicht von der Hand“? Bist du ein Organisationstalent oder reißt du mit deiner Begeisterungsfähigkeit alle mit?

Sei versichert, allein dass du den Entschluss gefasst hast, Autor:in zu sein, zeugt von deiner eigenen inneren Stärke!

Erlebe deine Selbstwirksamkeit

Je mehr persönliche Macht du nutzen kannst, z.B. in dem du Risiken eingehst, mutig die Challenges in deinem Leben suchst und aktiv entscheidest. So gewinnst du Selbstsicherheit und erkennst deine Selbstwirksamkeit. Welche Herausforderung hattest du zuletzt und wie hast du sie gemeistert? Schreibe es nieder. Außerdem solltest du dir darüber im Klaren darüber sein, dass Selbstlimitationen Irrtümer der Wahrnehmung sind. Sie stellen keine akkurate Repräsentation der eigenen Fähigkeiten dar.

Unsicherheit ist eine emotionale Interpretation deiner Werte basierend auf Zweifel, Scham und Angst.

Wenn du die unterschwelligen Emotionen bewältigst durch Wissen, mutige Entscheidungen und umfangreiche Selbstliebe, dann wirst du erschließen, wie stark du bist. Die Unsicherheit zu vertreiben kann erreicht werden, indem wir mit uns selbst in den Wettbewerb zu treten, um uns zu beweisen, dass wir eindeutig intelligent und fähig sind.

Möchtest du dir selbst beweisen, dass du schreiben kannst und Autor:in bist? Dann nimm dir Papier und Stift zur Hand und leg sofort los. Schreibe über eine Situation in deinem Leben, bei der du dich unsicher gefühlt hast. Viel Spaß!

Let it flow! Möchtest auch du dir den Traum vom eigenen Roman verwirklichen? Wir zeigen dir, wie man kreative Gedanken in Schreibprozesse kanalisiert. Lerne mit uns Schritt für Schritt dein Buch zu schreiben.

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